11. Mai 2023

Kneippen nach Sebastian Kneipp

Wir Frauen vom 55+ wurden an diesem Donnerstagnachmittag von Eva Fischbacher, unserer Referentin, zu ihrem Vortrag übers "Kneippen" erwartet. Als Erstes erzählte sie uns ein wenig aus dem Leben von Sebastian Kneipp.

Er war eigentlich Pfarrer und kein Mediziner. Er litt selber an einer Lungenkrankheit, vermutlich an Tuberkulose und entdeckte für sich die Kraft und Wirkung von frischem Wasser. Er badete zwei- bis dreimal in der Woche einige Augenblicke in der eiskalten Donau, nahm zu Hause Halbbäder, übergoss sich mit kaltem Wasser und wurde nach eigenen Angaben dadurch wieder gesund.
Während der Choleraepidemie, die in den 1850er Jahren in München ausbrach und sich in ganz Oberbayern und Schwaben ausbreitete, behandelte er, trotz einer Anzeige als Kurpfuscher, etliche Patienten mit seiner Methode. Ihm wurde später die Heilung von zweiundvierzig erkrankten Personen zugeschrieben.

Die 5 Säulen der Gesundheit nach Sebastian Kneipp sind:

• Wasser
• Heilkräuter
• Bewegung
• Ernährung
• Lebensordnung

Wir Frauen wurden schon bald aufgefordert, unsere eigenen Erfahrungen und Methoden bei Unpässlichkeiten und Erkrankungen aufzuschreiben und mit den Methoden von Sebastian Kneipp zu vergleichen. Wie sich dann herausstellte, sind uns die Wasseranwendungen, wie Wassertreten, Wassergüsse, Arme eintauchen etc. bestens bekannt, aber zur Anwendung kommen bei uns eher die Heilkräuter, in Form von Wickel, Essigsocken, Kräutertees etc.
Laut den Lehren von Sebastian Kneipp ist für jedes Leiden ein Kraut gewachsen. Sein grosser Favorit aber war die Arnika. Die leuchtend gelbe Blume kommt auch heute noch bei allerlei Beschwerden zum Einsatz.

Am Schluss des Vortrags hatten wir noch viele Fragen, z. B. über die richtige Anwendung der verschiedenen Wickel. Dabei erfuhren wir unter anderem, dass Essigsocken auch ohne Essig funktionieren (und so nicht stinken) oder, dass Zwiebelwickel auch kalt angewendet werden können.

Ich selber habe viel von diesem Nachmittag profitiert, weil ich mich eigentlich noch kaum je mit der Philosophie von Sebastian Kneipp auseinandergesetzt habe.

Text: Maria Helfenstein | Fotos: Magi Bélat